Playoff von Eran Riklis behandelt als
deutsch-israelisch-französische Produktion eine gleichwohl „interkulturelle“
Thematik, nur: im Kontext des Jahres 1982, deren junge Generation noch als
„Nachkriegsgeneration“, zumindest stärker vom zweiten Weltkrieg betroffen als
unsere, bezeichnet werden kann. Der Film ist inspiriert von der Biographie des
Basketballtrainers Ralph Klein, der, als Auschwitzüberlebender, nach Israel
emigrierte, und dort zum legendären „Mr. Basketball“ wurde, indem er dem
Basketballclub Maccabi Tel Aviv zum Europapokal und anderen Siegen verhalf.
1983 wechselte er zum BSC Saturn Köln – wodurch er sich teils mit
Verratsvorwürfen auf der einen, mit antisemitischem Entgegenkommen auf der
anderen Seite konfrontiert sah.
So
auch Max Stoller (großartig: Danny Huston), sein filmisches Pendant in Playoff. Nur um Basketball geht es ihm, um den Sieg, nämlich: Die
Mannschaft zur Olympiade führen, so beharrt er –nicht etwa um Vergeltung,
Wiedergutmachung, Politik – wenn er von der geifernden Presse belagert wird,
die sich mehr für seine Person interessiert, als für den Sport.
In
der Tat fallen auch altbekannte wie erwartete Sportfilmklischees und –szenen
von Teamgeist, Mut, ebenso wie die Rivalität zwischen Captain und Trainer fast
vorgefertigt scheinen – aber eben auch vorhanden zu sein „haben“. Nach und nach
verliert sich der Film dennoch, und das muss nun aber nichts schlechtes heißen,
wenn auch Stoller selbst innerfilmisch strikt dagegen ist, in
Vergangenheitsbewältigung, interkulturell-familiärer Aufdeckung, sowie
Verarbeitung.
Dabei
gibt er sich aber, insbesondere in der Darstellung des Milieus, Interieurs und
Frankfurts Vierteln große Mühe. Nicht selten schmunzelt man beim Wiedererkennen
einer alten Wählscheibe oder über andere im Hintergrund eingewobene Details der
frühen 80er Jahre. Es sollte nur den Basketballfans klar sein, dass es sich
hierbei nicht um einen puren Basketballfilm
handelt, sondern vielmehr um einen sensiblen Film, der vor allem eine
israelische Persönlichkeit zwischen den Kulturen nachzeichnen möchte – ein Zeitzeugnis,
sozusagen.
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