In Time



Bild: sf-fan.de
Oft gehört, allgemein bekanntes geflügeltes Wort: Zeit ist Geld. In Timberlakes neuestem von Fox so beworbenen Action-Thriller „In Time“ ist Motto gleich Programm: Zeit ist begrenzt, Währung, Mittel und Zweck sowie Mittel zum Zweck in einem. Die Lebensdauer jedes Menschen beträgt von Geburt an vorprogrammiert 26 Jahre, mit 25 hören sie auf zu altern. Ihnen bleibt ein Jahr, ehe die Uhr abläuft - jede darüber hinausgehende Sekunde wird erarbeitet, erkauft, hin- und hergeschoben. Per Handschlag wird bezahlt, Hände leicht gedreht, schon sieht man die digitale Zeitanzeige am linken Arm sich füllen oder leeren, toktoktoktok, Pulsschlag gleich Sekundenzeiger, verbleibender Kontostand gleich Lebenserwartung.

Vermuten könnte man nun hinter solch Grundgedanken eine tiefgreifende philosophisch-sci-fi-Matrix-artige Umsetzung des Themas. Dass dies nicht der Fall ist, sondern die Bezeichnung „Action-Thriller“ schon recht gut trifft, macht aber nichts. Ungeachtet dessen, dass mehr Action und weniger Thriller, denn zugegebenermaßen, der Thrill haut nicht gerade um, ist es doch recht unterhaltsam, Justin und seiner Gefährtin Sylvia (Amanda Seyfried) beim Wettlauf gegen die Zeit zu beobachten.

Timberlake aka. Will Salas bekommt von einer des Lebens überdrüssigen Bekanntschaft ein Jahrhundert geschenkt und flieht daraufhin vor den „Time-Keepern“, die ihn des Mordes verdächtigen. In einem Reichenviertel/Reichenzeitzone schafft er es, sich beim Pokern noch ein paar Jahrhunderte dazu zu gewinnen, muss aber Sylvia als Geisel nehmen, um fliehen zu können. So kämpfen sie gegen den Ablauf ihrer Zeit, natürlich immer bis sprichwörtlich kurz vor zwölf, und (so Fox) „ihre Liebe wird zum wichtigsten Instrument im Kampf gegen das korrupte System“. Dass zwischen den beiden Protagonisten etwas entsteht und entstehen muss, ist von vornherein klar – die Glaubwürdigkeit einer Liebesbeziehung lassen wir mal außer Acht, denn darum geht es hier schließlich nicht. Und eigentlich auch nicht darum, dass Sylvia als Tochter des Zeit hortenden Oberchefs zusammen mit Salas zum zeitverteilenden Bonnie und Clyde/Robin Hood-Pärchen avanciert.

Worum geht es denn dann eigentlich? Um den simplen Plotbaustein „Rennen, Zeit, Verfolgung“ eines actiongeladenen Streifens mit gutaussehendem, laufenden und nicht gerade doofen Hauptdarsteller, der hübsches Mädchen an der Hand mitschleift. Das kann nun ein James Bond, Bruce Willis, Colin Farrell oder sonst wer sein,  die Komponente Zeit währenddessen in Verkörperung einer Bombe, eines Entführers, ach Weltuntergangs, sei es drum. Es ist immer eine Zeit, die abläuft, und immer ist es der Zuschauer, der mit klopfendem Herz hofft, dass dies vereitelt wird. Zeitlos macht dies einen Film sicherlich nicht, als netter Zeitvertreib erfüllt er aber seinen Zweck.